Fachärztliche Auskünfte und Notfallsituationen rund um die Uhr, 24 h:
Tel. +41 31 632 59 00
Tel.: +41 31 632 59 00
Fax: +41 31 632 59 99
bauchzentrumextra@insel.ch
Fachärztliche Auskünfte und Notfallsituationen rund um die Uhr, 24 h:
Tel. +41 31 632 59 00
Tel.: +41 31 632 59 00
Fax: +41 31 632 59 99
bauchzentrumextra@insel.ch
Hauptaufgabe des Darms ist, die Nahrung zu verdauen und zu transportieren. Im Darm werden aber auch verschiedene Hormone produziert, außerdem spielt er eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern und der Aufnahme und Abgabe von Wasser.
Es gibt einige wichtige Anzeichen dafür, dass der Darm ungesund sein könnte:
- Verdauungsprobleme: Wenn Sie häufig unter Verdauungsproblemen wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall leiden, kann das ein Zeichen dafür sein, dass Ihr Darm nicht optimal funktioniert.
- Bauchsymptome: Gewisse Darmkrankheiten können sich primär mit Schmerzen, Übelkeit oder Erbrechen manifestieren, diese können mit der Nahrungsaufnahme zusammenhängen, aber auch davon unabhängig sein.
- Nährstoffdefizite: Da der Darm eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung spielt, können sich gewisse Darmerkrankungen in erster Linie mit Nährstoffdefiziten manifestieren
- Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten oder -unverträglichkeiten: Wenn Sie einen ungesunden Darm haben, sind Sie anfälliger für Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -empfindlichkeiten.
- Selten können sich auch Darmerkrankungen ausserhalb des Darmsystems manifestieren, insbesondere bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen – zum Beispiel (aber nicht ausschliesslich) mit Hautproblemen wie Ausschläge und Ekzemen oder Gelenkschmerzen.
Dickdarmkrebs ist in der Schweiz eine der häufigsten Krebsarten. Mit gezielten Untersuchungen kann der Krebs (oder Vorstufen) bereits frühzeitig erkannt bzw. durch Entfernung von sog. Polypen/Vorstufen verhindert werden. Je früher der Krebs entdeckt wird, desto schonender ist die Behandlung und desto besser sind die Heilungschancen.
Teilnahmeberechtigt sind grundsätzlich im Kanton Bern wohnhafte Personen im Alter zwischen 50-69 Jahren, die während den vergangenen 10 Jahren keine Darmspiegelung hatten. Ausserdem sollten Sie aktuell keine Darmbeschwerden (wie z.B. Blut im Stuhl) haben.
Mit dem Stuhltest werden kleinste, von blossem Auge nicht sichtbare Mengen an Blut im Stuhl nachgewiesen. Wenn Blut im Stuhl gefunden wird (bei ca. 8 von 100 Personen), wird zur weiteren Abklärung eine Darmspiegelung gemacht/empfohlen.
Die Darmspiegelung findet bei einem Magendarm-Spezialisten bzw. einer Magendarm-Spezialistin ambulant statt. Für die Darmspiegelung liegen der Patient bzw. die Patientin bequem in Seitenlage. Der Arzt bzw. die Ärztin tastet nun zunächst den Enddarm ab und inspiziert den After von außen. Anschließend beginnt er/sie mit der Darmspiegelung, indem er/sie einen dünnen biegsamen Schlauch (= das Endoskop) über den After mithilfe eines Gleitmittels in den Darm einführt. An diesem Schlauch hat es eine kleine Kamera, mit der das Innere des Darms betrachtet und beurteilt wird. Der Darm muss am Tag vor der Untersuchung mit Abführmittel vollständig entleert werden. Dank beruhigenden Medikamenten schläft der Patient bzw. die Patientin während der Untersuchung.
Es existiert eine starke Assoziation zwischen Darmgesundheit, Ernährung und Lebensstil.
Für einen gesunden Darm ist hilfreich:
Neben der Wahl des Essens ist auch Essverhalten wichtig. Essen Sie in Ruhe und langsam und kauen Sie gründlich. Ungünstiger Lebensstil wie z.B. unausgewogene Ernährung, Stress, Schlafmangel, nicht ausreichende Bewegung schlagen auf den Magen und Darm, verursachen Verdauungsbeschwerden und führen möglicherweise zum sogenannten «nervösen Darm».
Das Spektrum der Darmerkrankungen sowie deren Mechanismen ist sehr unterschiedlich und komplex. Darmerkrankungen entstehen möglicherweise durch Erreger, welche strukturelle oder funktionelle Störungen des Darmes auslösen. Auslöser können neben Erregern, wie Keime (Viren, Bakterien, Parasiten) auch Toxine oder Medikamente (z.B. Schmerzmittel wie Diclofenac oder Ibuprofen, Antibiotika, Chemotherapien etc.), Immunvermittlungen, genetische Prädispositionen oder Änderungen der Darmflora sein. In der Regel führt eine Kombination von den oben genannten Faktoren zur Entwicklung von Darmkrankheiten.
Ein Morbus Crohn ist eine Form einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Die Ursache ist nicht genau geklärt. Morbus Crohn führt zu einer chronischen Entzündung die den gesamten Magendarmtrakt betreffen kann. Meist sind Dünndarm und/ oder Dickdarm betroffen. Dabei kann die gesamte Dicke der Wand betroffen sein. Die wichtigsten Beschwerden sind Durchfall, Gewichtsverlust und Bauchschmerzen. Bei Morbus Crohn kann es nach längerer Entzündung zu Vernarbungen des Darmes kommen, die dann die Passage von Stuhl durch den Darm erschweren können. Ausserdem sind Fistelbildungen mit Verbindungen zwischen Darm und anderen Organen bzw. der Haut möglich. Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten eines Morbus Crohn haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Gerne erklären wir Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten in unserer Sprechstunde.
Eine Colitis Ulcerosa ist neben dem sog. M.Crohn die andere Form einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Die Ursache ist nicht genau geklärt. Es kommt zu einer chronischen Entzündung die den Enddarm (Rektum), den linksseitigen Dickdarm und Enddarm oder den gesamten Dickdarm betrifft. Dabei nimmt die Entzündungsaktivität oft vom Enddarm nach oben hin ab. Im Gegensatz zum Morbus Crohn ist die Entzündung bei Colitis Ulcerosa nur oberflächlich. Die wesentlichen Beschwerden sind blutiger Durchfall und Stuhldrang. Zur Diagnose-stellung ist eine Darmspiegelung nötig. Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten bei Colitis Ulcerosa haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Gerne erklären wir Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten in unserer Sprechstunde.
Ein Divertikel im Dickdarm ist eine Ausstülpung der Darmwand nach aussen, dh wenn die Darminnenwand sich an mehreren Stellen nach außen wölbt (= mehrere Divertikel vorliegen) so spricht man von einer Divertikulose. Die Ausstülpungen bereiten jedoch keine Beschwerden. Wenn eine oder mehrere Divertikel sich entzünden, entwickelt sich eine Divertikulitis, welche in der Regel dann zu Beschwerden und möglichen Komplikationen führen kann.
Zöliakie ist eine Unverträglichkeit des Darmes für Gluten, ein Eiweiss, das in vielen Getreidesorten (inkl. Weizen) enthalten ist. Die Zöliakie ist relativ häufig und betrifft etwa eine von einhundert Personen. Bei Menschen mit Zöliakie löst der Verzehr von Gluten eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut aus. Es kommt dadurch zu einer Abflachung der Darmzotten, zu vielfältigen und oft schwierig einzuordnenden Beschwerden und zu einem Mangel an Mikronährstoffen. Therapie der Wahl ist eine strikte glutenfreie Ernährung.
Länger andauernde Darmentzündungen (Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa) kann zu Mangelernährung führen. Dann besteht im Körper ein Defizit an Körpereiweiss (Albumin), Eisen und/oder Vitaminen. Andere Langzeitprobleme sind Knochenentkalkung (Osteoporose), Gallensteine oder Nierensteine. Ausserdem ist eine langdauernde Entzündung im Darm ein Risiko für einen Darmkrebs und es sind je nach Situation regelmässige Darmspiegelungen zur Vorsorge notwendig/sinnvoll. Oft ist die Darmentzündung mit den begleitenden Beschwerden für die Patienten im Alltag und auch seelisch fordernd. Es ist z.T. eine grosse Anforderung den Alltag und den Beruf trotz Darmentzündung zu bewältigen. Bei einigen Patienten und Patientinnen kann es daher zu Depressionen oder Angststörungen kommen. Die Behandlung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen betrifft daher nicht nur den Darm, sondern den ganzen Menschen.
Darmkrebsbehandlung
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in den westlichen Ländern. Etwa 80% der Tumoren betreffen den Dickdarm (Kolonkarzinom), 20% der Tumoren werden im End- bzw. Mastdarm (Rektumkarzinom) lokalisiert.
Für die Behandlung der Darmkrebserkrankungen stehen verschiedene Verfahren – in Abhängigkeit vom Tumorstadium- zur Verfügung, dazu gehören:
Nachdem die Diagnose Darmkrebs gestellt wurde und das Ausmass der Krebserkrankung mittels einer definierten Diagnostik genau bestimmt worden ist, wird der Fall in einem interdisziplinären Tumorboard – unter Spezialisten und Spezialistinnen der verschiedenen Fachdisziplinen Viszeralchirurgie, Onkologie, Gastroenterologie und Radiologie – besprochen und individuell der bestmögliche Behandlungsplan erstellt. Hierbei ist in der Regel die Operation das Verfahren, um den Darmkrebs in frühen Stadien vollständig zu entfernen. In sehr frühen Stadien kann bei Vorliegen bestimmter, klar definierter Voraussetzungen auch eine kurative, d.h. auf die Heilung ausgerichtete, alleinige endoskopische Behandlung erfolgen. Sobald der Krebs umliegende Lymphknoten, jedoch noch keine anderen Organe befallen hat, sollte zusätzlich beim Dickarmkrebs (Kolonkarzinom) nach der Operation eine Chemotherapie durchgeführt werden. Sofern der Krebs im End- bzw. Mastdarm (Rektumkarzinom) lokalisiert ist, kann vor der Operation eine Vorbehandlung mittels Bestrahlung mit oder ohne Chemotherapie sinnvoll sein, um den Tumor zunächst zu verkleinern und auch das Risiko für einen Rückfall zu verringern. Patienten/innen in einem fortgeschrittenen Stadium mit Befall einer oder mehrerer anderer Organe benötigen primär eine Systemtherapie (Chemotherapie), dieses mit der Option, bei einem guten Ansprechen (sogenanntes «Downsizing») gegebenenfalls eine spätere Tumorresektion zu ermöglichen. Dieses kann auch für die Behandlung etwaiger verschleppter Tochtergeschwulste (Metastasen) zutreffen.
Es gibt ganz verschiedene Gründe für Darmoperationen. Ein Grund kann eine Engstelle, welche zu einer Passagestörung des Darminhalts führt, sein. Ursachen dafür sind Verwachsungen nach Voroperationen oder chronische Entzündungen, z.B. bei Morbus Crohn. Ein weiterer Grund kann ein Darmdurchbruch mit Austritt von Darminhalt in die Bauchhöhle und Bauchfellentzündung sein (z.B. bei Divertikelkrankheit). Diese Operationen müssen meist notfallmässig durchgeführt werden. Auch medikamentös nicht kontrollierbare chronische Entzündungen des Darms (z.B. Colitis Ulcerosa) können eine Darmoperation nötig machen. Schlussendlich werden Darmoperationen bei einem Tumorbefall des Darms nötig. Die meisten Darmoperationen können heute minimal-invasiv, d.h. ohne grossen Bauchschnitt durchgeführt werden.
Auf unserer Website verwenden wir Cookies und Anwendungen von Drittanbietern, um einen optimalen Online-Service zu gewährleisten. Um Ihre Privatsphäre zu schützen können Sie diese Anwendungen hier kontrollieren und verwalten. Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung.